WOFÜR ENTSPANNT PRODUKTIVE-FÜHRUNG DIE WELT VERBESSERT
Christian: Hallo Michael.
Michael: Hey Christian.
Christian: So heute machen wir mal ganz einfach den Eisberg zu Ende. Und zwar halte es bitte einfach und so einfach, dass es jeder versteht. Keep it simple.
Michael: Warum heißt das eigentlich „keep it simple, stupid“?
Christian: Es heißt Komma, stupid, also „du Dummerchen“.
Michael: Simpel halten sonst bin ich dumm, wenn ich es nicht simpel halte, als Chef.
Christian: Genau oder „Halte es bitte einfach für mich, du Dummerchen“. Oder „keep it simple and stupid“ im Sinne von „halte es einfach und leichtverständlich“. So in der Art.
Michael: Kurz knackig auf den Punkt.
Christian: Also Eisberg fertig. Was fehlt denn noch?
Michael: Neben „keep it simple, stupid“, das haben wir ja gerade schon abgehakt, gibt es noch eine zweite Technik im „wie“, die zu den 25 % sehr gut beiträgt, um Kommunikation mega erfolgreich zu machen und das ist so eine Formatierungsformel. Wenn ich jetzt irgendwie ein Thema habe, dann kann ich durch vier Schritte in der richtigen Reihenfolge das was ich kommunizieren will, meine Message, so formatieren, dass die optimal ankommt.
Christian: Machen wir doch mal ein Beispiel. Hast du eins?
Michael: Ich habe ein Beispiel. Ich hatte einen Coaching-Call heute Morgen, da hatte ein Coachee von mir das Problem, das er seinem Team die Nachricht mitteilen muss, dass zwei Mitarbeiter das Team verlassen werden bedingt durch die Coronakrise, es müssen einfach Kosten gespart werden. Und hat sich jetzt überlegt, wie er das seinem Team mitteilt auf welchem Weg, damit das halt optimal ankommt und jetzt nicht irgendwie die Moral ankratzt, sondern dass der Spirit positiv ist und dass die auch verstehen, zu welchem Zweck das jetzt so passieren muss.
Christian: Warum muss das denn passieren?
Michael: Das ist die erste Frage „warum“, also zu welchem Zweck. Warum das passieren muss, ist, die Umsätze sind um 70 % eingebrochen und deswegen sind wir als Firma in unserer Existenz bedroht und wenn wir da nicht kurzfristig etwas an unseren Kosten ändern, dann müssen wir bis Juli die Firma zumachen.
Christian: Okay, das ist das „warum“. Was passiert jetzt?
Michael: Von zwei Mitarbeitern müssen wir uns leider trennen. Die werden zum 30. April aus dem Unternehmen ausscheiden und ab nächsten Montag bereits freigestellt und werden dann jetzt in unserer Runde nicht mehr dabei sein.
Christian: Das ist dann auch schon fast das „wie“ oder?
Michael: Ja da kommen wir jetzt so rein in das „wie“. „Wie“ ist genau dieser Termin im April und dann die Freistellung ab Montag und „wie“ ist auch „ich bedanke mich für die Beiträge, die diese beiden Leute in den letzten Jahren geleistet haben und wie sie uns auch als Team hier weitergebracht haben und die Expertise und Kompetenz, die die eingebracht haben und wünsche mir, dass wir auch in Zukunft freundschaftlich verbunden sind, auch wenn sich jetzt unsere Wege trennen“.
Christian: So „what if“?
Michael: Der vierte Schritt „what if“ – „was wenn“ wir das jetzt so machen? Wenn wir das so jetzt weitermachen als Team dann ist dadurch gewährleistet, dass alle anderen Leute im Team eine relativ hohe Sicherheit haben, dass das hier langfristig weitergehen wird und dass wir auch dieses schwierige Jahr überleben werden und auch in Zukunft weiter an unserer gemeinsamen Vision arbeiten können mit der schönen Gemeinschaft, die wir haben an Leuten, die da täglich zusammenkommen, wenn es auch zurzeit virtuell ist, um da ins Ziel zu gelangen.
Christian: Und was wenn nicht?
Michael: Wenn wir das jetzt nicht machen würden, das ist so diese fünfte Frage zum Unterstreichen. Wenn wir das jetzt nicht machen würden, dann würde das bedeuten, dass wahrscheinlich bis Juli wir alle nach Hause gehen können und wir alle unseren Job verlieren und dass ich dann die Firma schließen muss.
Christian: Und dann ist die Kommunikation beendet?
Michael: Genau. Dieses „format frame“, die Formatierungsformel, „why, what, how, what if“ und wenn ich es noch extra unterstreichen möchte, kann ich nochmal ins „what if not“ reingehen. Tolle kleine Methode und wenn ich das kombiniere mit den ganzen anderen Sachen aus dem „wie“ und aus dem Rapport mit dem wir gesprochen haben, also mir fällt es damit sehr leicht, wenn ich jetzt irgendwie wichtige Sachen schreibe, egal was, ob etwas Positives, etwas Negatives, ich fange an mit dem „warum“ oder dem „wofür“, gehe dann rein ins „was“ und dann ins „wie“ und dann am Ende die Abzeichnung dann mit dem „wenn wir das jetzt so machen, dann passiert das und das“, um da die Motivation zu erzeugen.
Christian: Dadurch schaffe ich es, den großen Bogen wieder zu spannen zwischen Vision und purpose. Es geht hier drum, dass das Unternehmen überlebt letztlich und dass dann tatsächlich auf Einzelentscheidungen, die jetzt stattfinden müssen, sollen, dürfen, auch dann das zurückzuführen.
Michael: Genau. Führung. Die Entscheidung muss ich treffen, weil das wieder so ein Baseball-Ball ist, der mir gerade entgegengeflogen kommt und ich treffe den und wenn ich den dann sauber kommuniziere diesen Ball, dann bin ich als Führungskraft, als Firmenlenker, als Chef (meines Lebens) erfolgreich.
Christian: Für welche Art von Kommunikation kann ich das verwenden?
Michael: Alles. Face to face, in Gruppen, in E-Mails, Telefonanrufe, Konferenzschalten, grundsätzlich wir Menschen sind halt irgendwie verdrahtet, dass wir am Anfang wissen müssen „warum“, „wofür“, „wofür ist das eigentlich wichtig“ und wenn ich das mal verstanden habe „wofür“ dann bin ich für die nächsten Sachen offen. Ich habe früher den Fehler oft gemacht, dass ich dann angefangen habe mit „was“ also „hallo, habe mitzuteilen wir trennen uns von zwei Leuten“.
Christian: Start with what.
Michael: Könnte ja mal einer versuchen dieses Buch zu schreiben, ich bin es nicht. Also „start with why" ist genau der Punkt daran auch in simpler Kommunikation, „warum, wofür, for what purpose“. Das ist immer eine schöne Frage und dann danach erklären, was ist es, wie ist es und was passiert, wenn wir es machen.
Christian: Was hat das Ganze jetzt noch mit „kiss“ zu tun?
Michael: „Keep it simple, stupid“. Das heißt auch darin auf den Punkt.
Christian: Klasse, vielen Dank Michael.
Michael: Ich danke dir. Ciao.