WOFÜR ENTSPANNT PRODUKTIVE-FÜHRUNG DIE WELT VERBESSERT
Christian: Hallo, Michael. #00:00:26-8#
Michael: Christiano! #00:00:28-2#
Christian: Du, sag mal, was steht denn eigentlich alles auf deiner Löffelliste? #00:00:31-8#
Michael: Auf meiner Löffelliste? #00:00:34-2#
Christian: Hast du eine Löffelliste? #00:00:36-5#
Michael: Ne, nicht mehr. #00:00:38-5#
Christian: Ne? Komisch, gell? #00:00:40-2#
Michael: Nicht mehr. #00:00:40-8#
Christian: Auf Englisch die "bucket list". "When the bucket hits you" oder wenn du "den Löffel abgibst". #00:00:44-9#
Michael: Oder den Bucket umtrittst heißt das irgendwie. "Kick the bucket" ist ins Gras beißen. Ja, ich hatte mal so eine Löffelliste. Ich glaube, ich habe auch noch ein paar wenige Sachen. Ich schätze mich da sehr, sehr, sehr dankbar, dass (...) Also die Liste, die ich mal geschrieben habe, in der Phase meines Lebens, als ich das geschrieben. Ich glaube, die habe ich so alle abgearbeitet mit der Zeit. #00:01:10-3#
Christian: Ja, ist doch hervorragend. #00:01:12-3#
Michael: Betonung auf "abgearbeitet". Und du? #00:01:18-2#
Christian: Ich habe auch keine mehr. Also wir haben so eine Vision Wall, wo wir die Fotos hinkleben von Zeug, was wir mal haben wollen oder auch so Reisen praktisch, also die ich mal machen will. #00:01:26-8#
Michael: Das mache ich auch. Also eine Vision mache ich jedes Jahr, mache ich ein (Update/Upgrade) auf meine persönliche Vision. Da sind natürlich dann so Sachen bringen, in dem jeweiligen Jahr. Also ich würde sagen, das hat sich gewandelt von eine Bucket Liste hinzu zu einer To-do-Liste fürs Jahr, mit den Jahresstrategien, da ist sowas manchmal drin. #00:01:41-9#
Christian: Wie stellst du dann eigentlich sicher, dass, wenn du dann irgendwann "den Löffel abgibst" oder "the bucket hits you", dass du dann sagst: "Ja, hat gepasst, war gut." Also es gibt ja diese Sterbebett-Perspektive, wenn ich auf mein Leben zurückgucke: "Ja, ich habe alles richtig gemacht oder das meiste zumindest", wie stellst du das sicher ohne Bucket List? #00:02:08-5#
Michael: Ja, wir hatten ja schon mal so über ein paar Elemente gesprochen, in vergangenen Podcast-Episoden. Und wenn die dann alle zusammenkommen, das ist das, was ich mache. Also wie ich mein Leben führe, wie ich mein Leben plane. Mit Purpose, Vision, Value, Strategies, das berühmte Modell mit den drei Kreisen und dem Herz. Was du und ich ja auch viel im Coaching und auch in der Führung von Firmen benutzen, das benutze ich auch, um mein Leben zu führen. #00:02:30-1#
Christian: Also praktisch das großartigste Strategiemodell der Welt benutzt du auch für deine Strategie. #00:02:35-4#
Michael: Aber Zeiten sogar, ja. Für mich ist es das, weil das so die große Frage beantwortet: Wofür bin ich eigentlich hier? Wohin will ich denn gelangt sein in den nächsten Jahren, wenn es cool läuft? Was ist mir wichtig in wie ich mich verhalte auch? Und was sind dann die konkreten Sachen, die ich mache? Das gucke ich mir jedes Jahr an und mache jedes Jahr ein Update. Also ich muss sagen, ich mache das jetzt seit 2008, 13 Jahre, habe das damals von Graham kennengelernt. Und das hat mir total geholfen, meinem Leben eine Ausrichtung zu geben. #00:03:12-1#
Christian: Wollen wir da mal reingucken? Also nicht bei dir, sondern in das Modell, wie das funktioniert? #00:03:16-8#
Michael: Ja, gerne, klar. #00:03:18-5#
Christian: Also: Purpose, Visions, Values, Strategies. #00:03:21-5#
Michael: Ja, vielleicht beschreiben wir es mal so, wie das dann ist, damit zu machen, zu hantieren, zu arbeiten. Also auch als Bedienungsanleitung, wenn das jetzt jemand gerade machen möchte, zu Hause oder im Büro. Die erste Frage ist: Wofür mache ich das? Was ist mir eigentlich wichtig? Also ich nutze da die Sterbebettperspektive, da hatten wir schon mal drüber gesprochen und dann hast du noch gesagt "das klingt ja so ein bisschen dramatisch". Wobei ich mache das Frameup in den Coaching-Sessions mittlerweile halt auch nach deinem Feedback damals, sehr, sehr, sehr positiv. Also im Sinne von: Stell dir vor, du bist total alt geworden und hast ein glückliches erfülltes Leben geführt. Und du bist jetzt an dem Punkt angekommen, wo du diese Welt verlässt. Wo du weißt: Heute ist dein letzter Tag und du fühlst dich total fine damit. Und alle anderen um dich herum auch, ihr wisst einfach alle, es ist jetzt Zeit. Und okay, ist jetzt natürlich auch ein bisschen trauriger Schritt dann, was damit einhergeht. Aber im Großen und Ganzen ist okay, "ich kann jetzt gehen". Also das ist so das Gefühl. Und dann aus diesem Gefühl heraus zu beschreiben: "Boah, bin ich froh, dass ich mich in meinem Leben und (...) gekümmert habe" oder "ich bin so froh, dass ich für (...) eingestanden bin in meinem Leben" oder "dass ich einen Beitrag in die Welt gebracht habe in der in der Art" oder "Licht in die Welt getragen habe", so nennen es manche. Also es geht sich eigentlich um den Beitrag. Welchen Beitrag habe ich durch meine Anwesenheit in diesem Leben geleistet? Das ist das Thema Purpose. Und ja, manche haben das sehr deutlich, die wenigsten. Manche haben eine etwas nebulöse Vorstellung, das war bei mir lange so. Und manche haben es gar nicht klar und das ist alles okay. Da geht es nicht nämlich darum, sich die Frage zu stellen und zu überlegen: Was ist mir eigentlich so wichtig, dass ich an meinem Todestag da jetzt nicht denken will "oh, nein". Ich möchte das positive Gefühl haben und nicht das negative Gefühl, wenn ich gehe. Also die Frage sich zu stellen und mit der Frage zu arbeiten ist das Wertvolle, nicht unbedingt da jetzt das perfekte Statement zu haben. Wer das hat, schön, kann sich freuen. Mittlerweile habe ich es auch ganz klar. Und es geht im Wesentlichen darum, die Frage zu stellen. Das hilft mir schon mal total. Also bei mir ist, anderen Menschen zu helfen, sich das Leben leichter zu machen. Das ist mir total wichtig. Ich weiß auch, wo das herkommt, die Kriegsgeschichte meiner Mutter und und und. Kommt oft auch aus den jüngsten Kindheitsjahren, wo wir Sachen in der Welt beobachten, die nicht okay sind und das ist dann für uns so wichtig, da einen Beitrag zu leisten. So ist zumindest bei mir, bei manchen anderen geht es auch so. Ja und das ist, was geprägt hat. Das hat mich sehr geprägt und da möchte ich gerne einen Beitrag zu leisten. Dass Menschen es leichter haben. Nach dem Krieg hatten es alle so schwer. Deswegen ist bei mir das Thema Leichtigkeit so wichtig. #00:06:20-9#
Christian: Und wenn du jetzt so auf einer Skala von null bis zehn, wenn du jetzt den Löffel abgeben würdest: Wie gut hast du diesen Purpose schon gelebt? Wie gut hast du den schon erreicht? Kannst du das sagen für dich? #00:06:32-0#
Michael: Das ist eine gute Frage, weil es ist ja kein Ziel, sondern es eher so ein ongoing Topic, was unendlich eigentlich ist. Also die Sache ist ja nicht eine, die ich abhake, sondern wo ich einen Beitrag leiste. Und bei diesem Beitrag, Menschen zu helfen, sich das Leben leichter zu machen, also ich würde mal sagen aus dem Beruflichen, die letzten drei/vier Jahre und auch teilweise davor, hoffe ich schon, dass ich einigen in meiner Arbeit als Coach geholfen habe, sich das Leben leichter zu machen. Ich glaube auch, dass ich sagen darf, dass ich meiner Familie helfe, sich das Leben leichter zu machen, also meiner Frau und meinen Kindern. Dass es denen gut geht, dass die es leicht haben, dass denen an nichts fehlt und so. Ich muss wohl zugeben, die Person, der ich es wahrscheinlich am wenigsten leicht mache, bin ich selbst. #00:07:19-9#
Christian: Ja, das steht ja auch in deinem Purpose nicht drin, da steht ja anderen zu helfen. #00:07:25-7#
Michael: Ja, stimmt, da darf nur durch drinstehen Menschen helfen. Also mein Zweck ist es, Menschen zu helfen, sich das Leben leichter zu machen. Da müsste dann in Klammern noch hinter schreiben "inklusive mir selbst". #00:07:33-2#
Christian: Alle Menschen. #00:07:34-2#
Michael: Boah, das sind viele. #00:07:36-9#
Christian: Das sind viele. Also die erste Frage praktisch dieses wofür, der Purpose, wofür bist du. #00:07:45-2#
Michael: Genau. It's my life, das ist die erste Frage davon. Zweite Frage ist: Wohin geht die Reise? Hast du eine fünf-Jahres-Vision? #00:07:56-6#
Christian: Ich kämpfe da tatsächlich. Also ne, ich kämpfe da mit Leichtigkeit gerade dran. Also ich sehe natürlich Palmen, ich sehe eine Terrasse im Warmen und ich sehe mich arbeiten an zwei/drei Start-ups, die mir total Spaß machen und ich bin total mit anderen Menschen dabei, was zu gestalten. So sehe ich das, viel konkreter habe ich es noch nicht. #00:08:23-6#
Michael: Ja, bei mir (...) #00:08:25-3#
Christian: Und es hilft mir. #00:08:25-7#
Michael: Ja, verstehe ich auch. Und mir beobachte ich auch jetzt über die Jahre, wo ich das mache, dass die Vision leichter wird, also weniger vollgepackt ist. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich halt - ich nehme mal an, dass ich über die Hälfte meines Lebens jetzt hinaus bin an Jahren, mit 51 - irgendwie ist es dann ja auch okay, wenn es immer weniger wird zu erreichen. Weil wenn ich die ganze Zeit so viel erreichen muss, wie in jungen Jahren, ist dann schon anstrengend. #00:08:55-1#
Christian: Weiß ich nicht, weil ich mein, ich merke ja, dass mir manche Sachen immer leichter fallen sie zu erreichen je älter ich werde. Also ich glaube, dass ich schon noch ein paar Sachen cool hinkriegen werde und ein paar tolle Sachen machen kann. #00:09:09-4#
Michael: Also ich habe ja das Ziel, als Autor mit dir zusammen erfolgreich zu sein und 100.000 Bücher zu verkaufen. Also da habe ich schon noch ein paar solcher Ziele. Ich habe auch das Ziel, dass meine Familie und ich gemeinsam liebevoll miteinander weiter wachsen im Leben. Und ich habe das als Ziel, dass ich einfach über den Dingen stehen möchte, also dass mich nichts mehr triggert und ich ein ganz entspannter Zen-Michael bin. #00:09:28-7#
Christian: Den will ich auch noch kennenlernen, also ich freue mich drauf. #00:09:31-3#
Michael: Hast du neulich schon mal kurz. #00:09:32-8#
Christian: Also ich habe ihn schon mal kurz kennengelernt. #00:09:35-2#
Michael: Ja, ja. Der traut sich sowieso lange zu bleiben. Also es ist weniger funktional geworden, was bei mir in der Version drinsteht. Früher waren da Karriereschritte drin, Geldbeträge waren da drin. Und das fand ich auch zu der Zeit alles okay und vieles habe ich auch erreicht. Und das Thema mit der Vision (...) Also ich finde, das ist auch wieder genau wie beim Purpose: Es ist einfach eine coole Frage, sich mit zu beschäftigen. Und den Tipp hätte ich vielleicht noch aus vielen Coaching-Sessions, wo Leute dann wie du sagen: "Ja, ich weiß nicht so richtig. Also jetzt hier die große Vision aufschreiben ist nicht so mein Ding." Da gibt es einige, ist auch ein bisschen eine Typsache, glaube ich. #00:10:14-7#
Christian: Das glaube ich auch. #00:10:16-0#
Michael: Und was ich beobachtet habe, ist, also bei Leuten, die so sagen "weiß nicht, fünf Jahre". Wenn ich dann frage: Was ist denn heute schon in deinem Leben da und was ist dir wichtig in deinem Leben? An Menschen, an Dingen, an Situation, was auch immer, was du möchtest, was in fünf Jahren noch da ist. Weil Vision wird oft verstanden als da geht's sich nur um das Delta, also was dazukommt oder was sich ändert. Es geht sich genau darum, auch zu beschreiben, was wichtig ist, auch wenn es schon erreicht ist, das zu halten. #00:10:45-2#
Christian: Ja, das ist ein ganz guter Aspekt. Weil also ich bin eigentlich mit mir im Reinen gerade. Und klar, kann ich jetzt, die Terrasse könnte noch ein bisschen größer sein, es könnte ein bisschen wärmer draußen sein. Ja, es ist eigentlich so Kleinigkeiten, an denen ich noch justieren kann. Und im Wesentlichen habe ich schon das Gefühl, wo angekommen zu sein, wo ich hinpasse und wo ich hinwill. #00:11:10-3#
Michael: Ja, dann wenn du jetzt ein Foto von deinem jetzigen Leben, dann hast du deine Vision ja fertig. #00:11:14-4#
Christian: Ja. Und wie gesagt, da kann ich noch ein bisschen weiterschrauben. Also ein bisschen Farbe da, ein bisschen Temperaturregelung. Ausblick hätte ich noch ein bisschen mehr gerne da, wo ich arbeite. #00:11:23-4#
Michael: Ja. Habe ich in (unv. bei #00:11:26-7#) eine Menge von. #00:11:27-1#
Christian: Stimmt, da ist echt so platt. Siehst du die Gäste zwei Tage vorher. #00:11:33-2#
Michael: Ja. #00:11:35-4#
Christian: Okay, das ist die Vision. Jetzt haben wir Purpose und Vision, also die Frage wofür und wohin. Was ist noch wichtig? #00:11:44-4#
Michael: Ob ich mich denn so benehmen möchte. So, wie ich bin. So als Mensch. Welche Werte treiben mich an? Was ist mir wichtig in meinen Entscheidungen? So dieses Thema: Wie möchte ich mich verhalten, damit ich mir im Spiegel noch in die Augen gucken kann? Da sind wir beim Thema Werte, der zweite von den drei Kreisen. Werte, wie ich mich verhalte, wie ich bin, wie ich sein möchte und dass ich mir selber treu bleibe. Und das geht ganz einfach mit einer Werte-Erhebung. #00:12:20-7#
Christian: Ja, das haben wir schon eine Episode dazu gemacht. #00:12:22-8#
Michael: Genau. #00:12:23-4#
Christian: (unv. bei #00:12:24-0#) Fragen von dir. #00:12:24-3#
Michael: Das mit den persönlichen Werten einfach machen und dann kommen da erstaunliche Sachen bei raus. Also bei mir war zum Beispiel erstaunlich, dass das Thema Familie einen viel höheren Stellenwert hat, als ich früher gedacht habe. Wenn ich dann aber so reflektiere, sehe ich schon, wie es mir doch immer wichtig war und wie ich auch immer Entscheidungen getroffen habe oder auch mich irgendwie verhalten haben oder Sachen gemacht habe im Leben, die das doch berücksichtigt haben. Das Werte-Thema, das war für mich besonders wertvoll immer in dem ganzen it's-my-life-Modell. Und was am längsten gebraucht, bis ich es auf dem Punkt hatte. Also wenn ich (unv. bei #00:13:03-6#) Punkt habe. #00:13:04-3#
Christian: Ja, das hatte mich echt beeindruckt, dass du das geteilt hast. Die Gesundheit hattest du ja mal als dargestellt, dass das ein Wert für dich war und dann hast du gemerkt: Naja, eigentlich tust du nichts dafür. #00:13:19-8#
Michael: Ja, genau, also ein Wert ist es halt nur dann, als im Sinne von einer Passion. Wenn ich bereit bin, dafür zu leiden, eine Leidenschaft dafür habe, dann ist es auch was wert. Wenn ich dann dauernd was anderes höher priorisiere, dann ist es mir eben doch nicht so viel wert. Ich weiß vom rationalen Kopf, dass Gesundheit wichtig ist. Und wenn ich so gucke, was ich mache und tue in meinem Leben und welche Entscheidungen ich treffe, dann priorisiere ich es immer wieder runter, weil mir andere Sachen noch wichtiger sind. #00:13:45-4#
Christian: Ja. Finde ich sehr erstaunlich, weil ich gemerkt habe in meinem Leben, der Wert wird immer wichtiger. Durch meine eigene Erfahrung. Vor 10 Jahren war Wert Gesundheit: "Das kann mein Körper schon ab" und jetzt, mittlerweile ist es höchstwahrscheinlich einer der höchsten Werte, die ich habe. Und ich tue viel dafür und ich bin da leidenschaftlich und verzichte auch auf viele Sachen einfach, um den Wert Gesundheit hochzuhalten. Und das finde ich erstaunlich, wie sich das auch ändern kann. #00:14:13-2#
Michael: Ja, ist mir auch aufgefallen, du machst ja ziemlich viel in dem Bereich, wie du dich um dich kümmerst und um deinen Körper und die Gesundheit und dich da mit Sachen beschäftigst, finde ich toll. Und ich wünsche mir das auch irgendwie für mich, dass ich da etwas mehr in dem Feld mache, in dem Werte-Thema und vielleicht kommt das ja noch. #00:14:34-5#
Christian: Ja. Du hast ja noch mehr als die Hälfte deines Lebens vor dir. #00:14:38-9#
Michael: Und Werte können sich auch mit der Zeit (...) Also sie ändern sich zwar nicht, aber sie bekommen verschiedene Prioritäten. Also wie viel Fokus die gerade haben in einer Lebensphase, das ist mir schon aufgefallen. Also ich hatte mal einen sehr großen Fokus in einer Lebensphase, da ging es sich drum, möglichst viel von der Welt sehen, möglichst viele andere Kulturen/Sprachen lernen, kultureller Austausch noch und noch, das war mir immens wichtig, ganz großer Wert. Ich halte heute Diversität immer noch sehr, sehr wichtig, weil sie was bringt auch. Und die Phase meines Lebens, in der ich jetzt die ganze Zeit im Flugzeug sitzen muss und hunderttausend andere Menschen kennenlerne und an die entlegensten Orte der Welt reise oder da lebe, das brauche ich jetzt nicht mehr, weil ich das Gefühl habe, das Bucket ist voll. #00:15:25-0#
Christian: Ja, das kann tatsächlich aus so einem Mangel heraus dann entstehen. Also bei mir war halt aus einem Mangel an Gesundheit, habe ich gemerkt: Okay, Gesundheit ist dann halt viel wichtiger. Ja und was mache ich jetzt mit dem Ganzen? Jetzt habe ich das wofür, wohin und wie. #00:15:41-1#
Michael: Naja, du hast ja angefangen mit der Bucket Liste. Die Bucket Liste ist ja so eine Aktionsliste. Weil die kann ich mir auch als (OKAs?) aufschreiben oder als Smart Goals oder sonst was. Das ist zum Beispiel, ich klettere bis Ende 2023 auf den Mount Everest. #00:15:56-0#
Christian: Echt jetzt? #00:15:56-1#
Michael: Ich habe alle sieben Gipfel bestiegen bis (unv. bei #00:15:57-7#). Ne, ne, keine Angst. #00:15:59-5#
Christian: Achso. #00:16:00-3#
Michael: Reicht ja erst: Ich schreibe mit dir zusammen das zweite und das dritte Buch dieses und nächstes Jahr. Das ist ein echtes von mir. Und diese Liste an Aktionen, was ich halt erstaunlich echt selber an mir merke und mit den Hunderten und Tausenden Leuten mittlerweile, die dieses It's-my-life-Modell auch benutzt haben, wenn ich mir mal ausreichend Gedanken gemacht über Purpose und Vision und über Werte, dass dann die Aktionen für die nächsten sechs bis zwölf Monate mir total leichtfallen, die einfach hinzuschreiben. #00:16:35-7#
Christian: Ja. Brauche ich gar nicht mehr darüber nachdenken, dann "das mache ich jetzt, ja". #00:16:40-5#
Michael: Dann ist irgendwie schon klar: Wenn ich da in die Vision will und will mich so und so verhalten und das ist der Zweck, der mir so wichtig ist, dann habe ich dadurch einen ziemlich klaren Korridor für mein Leben. Ich meine und Führung ist ja ein Korridor. Ist wie Leitplanken links und rechts. Und diese großen Fragen: Zweck der Existenz, Visionen, Werte - sind die großen Leitplanken. Und innerhalb von deren bewege ich dann. Dann merke ich: Okay, jetzt mir fünf Dinge für dieses Jahr aufschreiben, was ich tun will, fällt mir dann total leicht. #00:17:09-6#
Christian: Klingt dann auch fast banal, finde ich. "Ja, ist doch klar, dass ich das dafür tun will jetzt." #00:17:18-0#
Michael: Ja, genau. Und wenn ich mir nur die Bucket Liste überlege, das ist ja so ein bisschen: Ja, für welchen Sinn und Zweck denn? Bucket Liste ist ja schön und gut, ich liebe das Konzept auch, ich fand den Film auch ganz toll. Ich find es auch wichtig, darüber nachzudenken. Und ich merke halt, es ist noch erfüllender, wenn diese Liste mit Aktionen auch was zu tun mit dem Leben, was ich eigentlich führen will, mit den großen Fragen. #00:17:41-4#
Christian: Ja, ich habe das bei mir gemerkt, als ich mich mit der Bucket List beschäftigt habe, ich habe dann irgendwann gemerkt, dass ich eigentlich Ziele aufschreibe von anderen. #00:17:50-2#
Michael: Ja, genau. #00:17:52-4#
Christian: Also ich weiß es jetzt nicht mehr genau. Sowas wie einen 100-Kilometer-Marsch zu machen oder sowas. Das war halt mal ("awoke"?) für viele und dann habe ich gedacht: Ah ja, das schreibe ich jetzt das mal auf die Bucket List. Nur, wenn ich von der anderen Seite komme, dann sehe ich einfach nicht, ne, 100 Kilometer, brauche ich nicht. #00:18:08-4#
Michael: Ja, da kommen dann nur die Aktionen drauf, die deine Aktionen sind. #00:18:11-4#
Christian: Genau und die anderen kommen auf die not-to-do-List. #00:18:14-4#
Michael: Ja, die kommen in der Bucket. #00:18:17-5#
Christian: Genau, die kommen in den Bucket. #00:18:20-0#
Michael: Dann kannst du damit aus-chippen nachher. #00:18:22-9#
Christian: Frühzeitig ausgelöffelt. Ja, das klingt doch gut. Und das Erstaunliche dabei ist ja, das funktioniert also fürs Privatleben, für mein Leben und fürs Unternehmen auch. #00:18:33-1#
Michael: Ja. #00:18:33-7#
Christian: Also die Erarbeitung der Strategien im Unternehmen, wenn die anderen Sachen klar sind, ist fast genauso banal. #00:18:41-2#
Michael: Ja. Ich mache die Workshops ja dauernd. Und im Grunde ist das ein Strategieprozess. Nur, wie er abläuft, ist er halt ganz anders auf den Kopf gestellt. Also sonst würde man von Strategie, "wir müssen mal Strategie machen" und dann wird irgendwann überlegt: "Ach ja, was ist denn eigentlich unser Purpose Statement?" #00:18:57-6#
Christian: "Das brauchen wir jetzt noch." #00:18:59-7#
Michael: Ja oder die Vision und so. Also die Reihenfolge der Beschäftigung mit diesen Themen, das ist, was es ausmacht. Und dass die alle zusammenklingen, diese Vierklang-Idee, ich hole jetzt die Ukulele mal nicht raus. Aber wenn dann die vier Töne zusammenspielen und dann einen Rhythmus bekommen, dann geht die Sonne auf. Ja, machen wir doch hier im Workshop. #00:19:21-4#
Christian: Ja cool, vielen Dank. Ja und wir machen das ja tatsächlich auch als Workshops bei der CoA Academy. Zum Beispiel jetzt, also wenn du den Podcast hörst, direkt, wenn er rauskommt, am Freitag den 23. und praktisch in vier Stunden, oder? In vier Stunden ist (...) #00:19:39-3#
Michael: (unv. bei #00:19:40-0# ) allerdings wir haben fünf mit Q & A am Ende und machen halt fünf Stunden Quality Time halt fürs eigene Leben und wie ist denn das Leben, was ich wirklich führen will. Also die meisten haben viele coole Sachen mitgenommen, ich bin mal gespannt. Ich mache die Workshops immer total gerne, machen auch viele Firmen. Die machen das für ihre Mitarbeiter, auch als persönliche Weiterentwicklungsmaßnahme, dass die Mitarbeiter mal darüber nachdenken über ihr eigenes Leben. Da kann ich mich natürlich fragen: Wieso macht das jetzt eine Firma? Es birgt ja auch das Risiko, dass der Mitarbeiter vielleicht irgendwann merkt: "Ich will was anderes machen." Das tolle ist nur, also wer eine Purpose-basierte und wertebasierte Firma führt, das hilft dem dann auch, die richtigen Mitarbeiter an Bord zu haben. Und manchmal entscheiden sich dann auch Leute, dass es genau der richtige Ort ist, an dem sie sind. #00:20:31-7#
Christian: Klasse. Vielen Dank, Michael. #00:20:34-6#
Michael: It's my life. Ne, wie ging nochmal der andere Song von No Doubt? Die hatten auch einen, ne? #00:20:38-9#
Christian: Ja. Ja, wir verlinken sie in den Shownotes, die besten it's-my-life-Songs. #00:20:43-8#
Michael: Ja, genau, ich traue mich noch nicht, zu singen, mimimi. #00:20:46-8#
Christian: Schönen Tag dir, danke. #00:20:47-7#
Michael: Ciao. #00:20:48-4#
Christian: Ciao.
Christian: [ENDE]