WOFÜR ENTSPANNT PRODUKTIVE-FÜHRUNG DIE WELT VERBESSERT
Christian: Hallo Michael.
Michael: Hey Christian. Wo steckst denn du gerade?
Christian: In München, in meinem Homeoffice. Obwohl, ich kann ja gar nicht in einem Homeoffice stecken. Ich habe ja gar kein Homeoffice, ich habe ein Arbeitszimmer und da steht ein bisschen Technologie drin und Office ist ja eigentlich da, wo ich bin. Wir sind mitten im Thema remote leadership, Michael.
Michael: Ja, unsere zweite Season vom „Chief of Anything“ Podcast geht los. Noch einmal mit einem Dialog und nächste Woche als Trialog.
Christian: Ja genau. Herzlich willkommen zur zweiten Staffel remote leadership. Michael, wie lange machst du schon remote leadership? Wir hatten schon mal kurz drüber gesprochen und es hat mich geflasht, wie lange du schon dabei bist.
Michael: Du hattest mich das ja in der letzten Episode von Season 1 gefragt als Cliffhanger. Meine Antwort darauf ist: Die ersten Anzeichen von remote leadership und remote work gingen bei mir tatsächlich 1999 los und zwar die Reise, die dann losging, war das erste Mal, wo ich das erste Mal die wesentlichen Komponenten beisammen hatte mit denen das so langsam ging. Ich hatte einen Laptop mit so einer mobile connect card, wo ich das mit grottenlangsamer und nervenaufreibender Geschwindigkeit meine E-Mails damals mit „Lotus Notes“ synchronisieren konnte und auch sogenannte knowledge basis, da wo ich damals gearbeitet habe und das ging teilweise über Handy-Modem und ich kann mich auch dran erinnern, 2000 hatte ich meinen ersten Arbeitstag in meinem Homeoffice, wo ich dann da gearbeitet habe und meine damalige Chefin hat auch angerufen und wir haben an etwas zusammengearbeitet über Telefon und das fühlte sich damals noch ziemlich strange an von zu Hause zu arbeiten. Heute finde ich es total normal.
Christian: Ich mache seit 2003 remote leadership und mit der Gründung von „chicco di café“ ging es nicht anders. Ich saß in München, der Ralf saß in Bad Feilnbach, wir haben den ganzen Tag telefoniert und ich weiß noch, dass ich immer dieses Gefühl hatte „das darf doch irgendwann einfacher gehen“. Ich hatte dann relativ schnell einen Laptop und habe dann irgendwo mal gehört, dass es eine neue Technologie gibt, wenn ich den Laptop in meinem WLAN, wo noch vollkommen unklar war, was das bedeutet, aufmache, dann synchronisieren sich alle Dateien automatisch. Das war für mich ein Erweckungsmoment, wo ich gedacht habe „wow, wie cool werden wir arbeiten können, wenn das einmal Sache ist“. Es hat noch ein bisschen gedauert.
Michael: Es hat sich sehr gewandelt. Die Kommunikation damals aus Büro, du hattest das mal so schön formuliert „ich habe remote leadership gemacht, indem ich über die Autobahn gefahren bin und ein Handy hatte“, das war das Modell der 90er Jahre und dann hat sich in den letzten 20 Jahren viel getan und dieses ganze „ubiquitous“ (allgegenwärtig) verfügbar und connected sein mit dem Internet, das ist ja total Realität geworden.
Christian: Dann kam irgendwann Video mit dazu. Wann hat Skype angefangen? 2005?
Michael: Das habe ich extra nachgeguckt. 2006. Ende 2005 haben sie es gelauncht und 2006 war es kommerziell available, dass wir über Skype Videotelefonie machen konnten. Ich kann mich nur dran erinnern, besonders gut hat das damals nicht funktioniert.
Christian: Die Bandbreite war noch nicht da. Mit dem DSL-Anschluss hatte es auch nicht so gut funktioniert.
Michael: Genau. Und irgendwie ging es dann doch. Jetzt ist natürlich viel geiler. Wir haben Zoom an, wir nehmen einen Podcast remote auf. Das wird auf unseren beiden Rechnern aufgezeichnet und danach automatisch zusammengefügt. Wir können uns in Hochauflösung, 4K-Kameras haben wir hier stehen, sehen. Ist schon cool geworden.
Christian: Wie ist denn remote leadership für dich gerade aktuell?
Michael: Für mich ist es auf einem 99 Prozent Level angekommen. Damals, 1999, hatte ich vielleicht mal drei, vier, fünf Tage im Jahr, wo ich remote war und den Rest saß ich irgendwo in einem Büro und jetzt ist es krass umgekehrt. Durch die Pandemie natürlich extrem beschleunigt im Jahr 2020, ist meine Situation jetzt die, dass ich zwar bei mir im Büro bin, aber was für mich als Coach und Trainer sehr außergewöhnlich ist, weil ich war eigentlich immer unterwegs und habe jetzt dank der Technik, die das möglich macht und gezwungenermaßen durch Corona meine gesamte Arbeit mittlerweile auf remote umstellen können und dürfen. Ich finde es mittlerweile krass, was da alles geht.
Christian: D. h. du bist ja nicht im Homeoffice, sondern im Büro und machst trotzdem remote leadership. Das wird ja oft so gleichwertig angesehen. Remote leadership und Homeoffice sind zwei unterschiedliche Sachen.
Michael: Das ist ja eine spannende Frage. Die co-working-spaces waren ja auch schon vor der Pandemie sehr populär, haben jetzt ein bisschen darunter gelitten. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ganze Thema eine sehr starke Renaissance haben wird, wenn wir durch Corona mal durch sind, weil gerade viele Firmen, mit denen du und ich zusammenarbeiten jetzt die Vorteile mittlerweile bemerkt haben. Die hartgesottensten Office-Verfechter, wir kennen ja so ein paar, die sich nie vorgestellt hätten, dass sie mal remote Arbeit in ihrer Firma zulassen, haben es mittlerweile machen müssen und hinter vorgehaltener Hand geben sie relativ begeistert zu, das bringt ja doch schon ganz viele Vorteile und ich glaube wir müssen nicht zurück zu dem, wie es früher mal war. Co-working-spaces und ein Büro woanders haben, ich kann mir das gut vorstellen, dass das ein Zukunftstrend ist. Ich habe keine Kinder zu Hause und habe kein eigenes Zimmer, was ich soundproof barrikadieren könnte oder wollte, dass ich dann da ungestört arbeiten könnte. Ich fahr mit dem Fahrrad zehn Minuten in mein Büro, habe hier ein Zimmer und mache alles von hier. Das klappt total geil.
Christian: Spannend. Wir machen ja gerade auch ein business, was eigentlich ohne remote gar nicht funktionieren würde.
Michael: Hätten wir auch nicht gedacht vor einem Jahr, ne?!
Christian: Dieser Punkt: Wir arbeiten zusammen, wir bauen gerade eine company, die wird immer größer, wir stellen Mitarbeiter ein, wir haben eine Geschäftsführerin eingestellt, haben ein Unternehmen gegründet und das alles remote, alles auf die Entfernung.
Michael: Das ganze Team ist komplett remote zusammengebaut, arbeitet remote. Einer sitzt in Stuttgart, du sitzt in München, ich in Erkelenz, die Leonie sitzt in Köln, Andi und Nina in Köln. Köln ist eine Häufung gerade. Unsere Marketingfirma sitzt in Neuseeland. Die Frau, die uns gerade das englische Buch Korrektur gelesen hat, sitzt in Texas. Das typesetting für das Buch wird gerade gemacht in Südindien und und und. Mir fällt es gar nicht mehr auf. Es ist schon normal geworden. Mir fällt es erst auf, dass es schon noch stark remote ist. Ich empfinde es als stark remote im Vergleich zu anderen und es läuft einfach von alleine. Ich denke da gar nicht mehr drüber nach.
Christian: Ich habe ja irgendwann mal gesagt „letztlich ist remote leadership genauso wie vor Ort leadership, ich darf nur genauer arbeiten“.
Michael: Diese informellen Schwätzchen zwischendurch, am Kaffeeautomaten, im Flur, am Tisch, am Platz, mal eben rüberrufen, das hat sich jetzt verändert. Ich glaube schon, dass die Technologie, instant messaging services wie WhatsApp, Slack, Workplace da sehr viel auffangen und dass da noch ein bisschen eine Lücke ist, die es in Zukunft zu füllen gilt mit genauerer Zielvereinbarung und performance Gesprächen. Das haben wir in der Vergangenheit auch gemacht. Wer sauber führt, der weiß, wie powerful eine gute Zielvereinbarung ist, ein goal setting und dann auch ein tracking von kpi’s zu jeder Rolle in der Firma, die von Mitarbeitern besetzt wird und ich glaube das ist so eine Komponente, die als Erfolgsfaktor in der Zukunft sehr wichtig wird, da genau die Aufgabenteilung sehr sauber zu ziehen, damit Verantwortungen klar sind und sich dann jeder verantwortlicher um alles kümmern darf und ich glaube, dass das in der Verhaltensweise der Menschen und im Wertesystem zu einem größeren Anteil an persönlicher Freiheit und an persönlicher Verantwortung führt. Das war jetzt ein ziemlicher Aufschlag. Hörte ich mich selber sagen.
Christian: Da sind ja verschiedene Sachen drin. Das Eine ist das genaue Arbeiten im Sinne von Ziele wohldefiniert, fokussiert zu besprechen. Der zweite Teil ist letztlich Arbeitsbeziehungen zu klären. Wie baue ich jetzt eine Beziehung zu jemandem auf, den ich noch nie gesehen habe?
Michael: Du sagst ja immer so schön „das One-on-One ist das stärkste, mächtigste Tool um eine professionelle Beziehung aufzubauen“. Was heißt das im remote setting? Wie würdest du das transkodieren in die remote Welt?
Christian: Auf einer höheren Ebene geht es ja um den Rhythmus. Also mit wem spreche ich in welchem Rhythmus zu welchem Zweck? Es gibt den Zweck, Beziehungen aufzubauen und ein guter Rhythmus ist wahrscheinlich einmal in der Woche für eine halbe Stunde. Ich habe tatsächlich, das war auch bei „chicco di café“, diese remote One-on-Ones habe ich so häufig gemacht und ich habe tatsächlich Mitarbeiterinnen gehabt, die ich über Jahre hinweg remote geführt habe und nur alle paar Monate mal gesehen habe und das hat genauso gut funktioniert wie die vor Ort One-on-Ones. Höchstwahrscheinlich sogar besser, weil die Konzentration höher war.
Michael: Da hat das Thema remote Führung für dich früher mit Telefonaten sehr gut funktioniert. Also nichts Neues?
Christian: Ne, ich darf es halt jetzt nicht vergessen.
Michael: Was ist denn jetzt neu? Was ist die jüngere Veränderung? Der Zeitstrahl vom remote ging wahrscheinlich irgendwo los mit einer Funktechnik usw. oder mit dem Auto, Mobilität ist so der erste Ansatz, ich kann mit dem Auto meine Filialen abfahren, das geht ja schon lange. Irgendwo ging remote da schon los. Was ist denn jetzt so neu dazugekommen, was sich lohnt mal zu überlegen, zu reflektieren in 2020? Corona Impact, die Welt verändert sich, auf einmal müssen oder dürfen wir alle zu Hause bleiben. Was ist jetzt gerade so die spannendste Sache, die zurzeit dazu kommt?
Christian: Ich glaube es sind Glaubenssätze.
Michael: Habe ich lange nicht gehört. Schön.
Christian: Als wir mit unserem Podcast angefangen haben, hatten wir den ganz starken Glaubenssatz „wir müssen zusammen in einem Raum sitzen und dann können wir aufnehmen, nur so funktioniert es“. Dafür bist du durch Deutschland gefahren. Mehrfach. Tagelang unterwegs, in irgendwelchen Hotels übernachtet. Dieser Glaubenssatz haben wir irgendwann…durch Ausprobieren. Dann haben wir ein Tool gefunden, das heißt „Zencastr“, das probieren wir jetzt mal aus und plötzlich war dieser Glaubenssatz weg.
Michael: Wir sind produktiver und entspannter geworden dadurch.
Christian: Auch der andere Glaubenssatz „wenn wir jetzt ein Unternehmen gründen, müssen wir in derselben Stadt sitzen“, dann hätten wir jetzt in Köln einen GmbH-Raum angemietet, hätten einen Server in die Ecke gestellt, was ich seit 20 Jahren nicht machen möchte. Das wäre vielleicht auch ein Glaubenssatz gewesen „wir brauchen eine Konzernzentrale“.
Michael: Wenn ich gerade mit Coachees spreche, Leuten, die in Führungsrollen sind in Unternehmen, was ich relativ häufig höre, ist erstaunt und teilweise auch begeistert der Spruch „ich habe jetzt unterdessen ein paar Leute remote eingestellt“. Das war für viele nochmal so ein Checkpoint, so ein Glaubenssatz, der überkommen werden durfte und ich erlebe jetzt mehr und mehr Leute, die remote einstellen und auch in dieser Situation sind, die wir ja auch aus unserer Firma kennen – unsere Geschäftsführerin haben wir noch nie persönlich getroffen – die dann jetzt sagen „wir haben jemanden eingestellt und die Person fängt im Homeoffice an und wir haben uns noch nicht physisch getroffen“. Was hältst du davon?
Christian: Ich finde das super spannend. Ich habe gerade darüber nachgedacht, welche Glaubenssätze haben wir denn jetzt noch, die wir über Board schmeißen dürfen? Ein Glaubenssatz, den ich noch glaube, ist „es wird mal wieder anders“.
Michael: Ja bestimmt.
Christian: Irgendwas wird anders, nur es wird nicht mehr so zurückgehen.
Michael: Alles Leben ist Veränderung. Was mir bei dem Recruiting-Thema aufgefallen ist, wenn ich mal an unsere Tools denke, wir nutzen ja immer TEV, also gucken nach „wie viel Talent hat die Person? Wie viel Erfahrung in der Rolle und wie ist der wertefit zu uns?“, dass mir halt bewusst geworden ist, dass ich so ein Tool auch einsetzen kann auf Entfernung. Genau wie sonst systemisch, also nicht nur ich alleine gucke mir das an, sondern mehrere Leute treffen sich und sprechen mit jemandem und wenn wir nochmal das Beispiel nehmen von Leonie, hallo Leonie, wenn du gerade zuhörst, das ist unsere Geschäftsführerin in der CoA-Academy, die haben wir ja noch nie persönlich getroffen. Weder du, noch ich. Die wurde uns damals empfohlen über das Buchprojekt, dann haben wir zusammengearbeitet und dann haben wir gemerkt „die hat sehr viel Talent und die hat sehr viele Skills in dem Bereich und ist ein super wertefit“, also wo wir drei denselben purpose haben und das mit der Zeit gemerkt haben und wo ich dann irgendwann gedacht habe „das ist volle Kanne T, E, V“, da geht was. Ein Jahr später haben wir eine gemeinsame Firma und da geht noch mehr in Zukunft.
Christian: Wir haben ja viele Sachen gemacht oder auch ins remote übersetzt wie jetzt den „purpose, vision, values, strategies“ workshop, den haben wir gemacht, alle drei Monate machen wir den und das geht remote genauso gut.
Michael: Ich würde sagen, es geht remote sogar noch leichter. Wenn ich überlege, in meiner Zeit als ich damals mit Graham zusammengearbeitet habe, woher ich dieses Modell kenne, da haben wir alle drei Monate ein all hands meeting gemacht und dem ging voraus ein 2-Tages-Workshop mit allen Führungskräften und das waren nachher über 30. Dem ging voraus ein excecutive team workshop und der dauerte auch nochmal ein Wochenende und das war ein Organisations- und Zeit- und Reiseaufwand, auch wenn es im gleichen Land war und nur mit dem Bus oder dem Auto, aber dieses Zusammenkommen, das war immer ein riesen Aufwand. Das fühlt sich für mich jetzt so leicht an gerade, wir können es in den Kalender tun, wir machen alle drei Monate vier Stunden zu dem Thema, tun uns das rein, treffen uns auf Zoom, gehen durch die Agenda und ziehen es durch. Also die Rhythmen einzuhalten, ist für mich ein Vorteil aus der remote Welt, es fällt mir dadurch leichter.
Christian: Die größte Herausforderung, die ich gerade habe, ist das Thema Kaffeetrinken gehen. Dieses Menschen treffen woanders…
Michael: Ich wollte gerade sagen „deine Probleme möchte ich haben“…
Christian: Da weiß ich auch nicht, wie das weitergehen wird. Ich freue mich jetzt schon drauf das wieder machen zu können und auch wieder reisen zu dürfen und da eine schöne Balance zu finden.
Michael: Mal wieder abends zusammen rausgehen, Bier trinken, ein Glas Wein, was zusammen essen gehen und dann auch mehr Zeit da zu verbringen mit diesen Sachen. Ich habe jetzt auch remote Weihnachtsfeiern mitgemacht und habe auch remote lunches mitgemacht und auch remote abends ein Glas Wein zusammenzutrinken, da hat dann irgendwo das environment, in dem ich bin, eine Grenze was das hergibt von der experience. Also die ganzkörperliche Erfahrung, wenn ich dich in München besuche und wir gehen abends irgendwo essen in einem coolen Restaurant und da läuft Musik und da sind andere Menschen, das zu Hause oder in meinem Büro mir virtuell zu kreieren, da brauchen wir vielleicht noch das Holodeck von der Enterprise, bis das dann geht. Und ich muss echt sagen: Ich bin sehr erstaunt und begeistert wie gut das klappt mit Menschen hier über Zoom und über Video und sich zu hören und zu sehen und so zusammen zu sein, wenn ich mich darauf ganz einlasse und fokussiere, dann ist da schon ein Beziehungsaufbau jetzt möglich auch in größeren Gruppen. Ich habe sonst viele Workshops, wo sonst 20 Teilnehmer im Raum sitzen und das jetzt über Zoom zu machen, das gelingt auch, da eine Beziehung aufzubauen und eine coole experience hinzukriegen und ich versinke da manchmal drin und würde echt sagen, das beamt mich irgendwo dahin. Da ist eine out of body experience, wo ich dann in der virtuellen Welt drin bin, was second life mal werden sollte. Langsam kommen wir da an.
Christian: Jetzt lass uns doch mal ganz analog werden. Wenn du die Chance hättest eine Postwurfsendung zu machen. Jeder auf der Welt kriegt eine Postkarte, sie landet in jedem Briefkasten. Was würdest du den Menschen mitgeben wollen zum Thema remote leadership?
Michael: Ich würde draufschreiben „lass dies deine letzte Postwurfsendung sein, weil das geht alles auch ganz anders“.
Christian: Sehr schön.
Michael: Da würde ich drauf schreiben „das Papier hier hätte ich mir sparen können und wir hätten uns auch auf – keine Ahnung – WhatsApp, Facebook, Zoom, LinkedIn, Clubhouse etc. treffen können“, es kommen ja auch weitere Kanäle dazu und dieses ganze Spektrum aus synchron, asynchron, schnell, langsam usw. da füllen sich die Kanäle immer noch, was es an Möglichkeiten gibt und ich glaube wir sind immer mehr dabei digital abzubilden, wie menschliches Beisammensein für verschiedene Funktionen verschiedenartig gut funktioniert. Die Kanäle sind jetzt glaube ich bald alle da. Die auditive Phase hat erst angefangen in der Welt. Wir waren sehr visuell unterwegs und sehr kinästhetisch, also im Büro sitzen und sich sehen und auf Papier arbeiten, E-Mails schreiben und jetzt durch die ganze Audio, Bücher, Podcasts, Voicemessages auf WhatsApp und auf anderen Kanälen, also die Dimension des Auditorischen, die nimmt in meinen Augen sehr zu und ich glaube der Trend wird auch da weitergehen hin zu, dass wir immer weniger schreiben, tippen, visuell verarbeiten werden und immer mehr auf dem auditorischen Weg unterwegs sein werden. Da gibt es doch diesen Science-Fiction-Film „Her“, wo der Typ am Anfang den Job hat als Glückwunschkarten-Schreiber. Der sitzt vor einem Bildschirm und diktiert die Glückwunschkarten und ein animierter Stift auf dem Bildschirm schreibt dann in einer vorher auszuwählenden Handschrift, wie diese Glückwunschkarte aussieht und der macht seinen Job komplett auf dem auditorischen Weg, auch wenn er es dann visuell dargestellt bekommt. Da kommt noch mehr auf uns zu. Bleibt spannend.
Christian: Klasse, vielen Dank Michael.
Michael: Ich freue mich auf die Zukunft. Danke dir Christian.
Christian: Ich freue mich auch auf die Zukunft und ich freue mich auf die nächsten Folgen und die Interviews, die wir zum Thema remote leadership demnächst auf diesem Podcast hier veröffentlichen werden.
Michael: Das wird toll. Fangen wir nächste Woche direkt damit an.
Christian: So machen wir das. Tschau Michael.
Michael: Tschüss.